Auf 30 Achsen in Richtung Technikmuseum – Rund 500 Tonnen (ca. 350 Tonnen U-Boot und ca. 150 Tonnen Tieflader)
- 350 Tonnen schweres U-Boot unterwegs nach Sinsheim
- MAN Kunde Kübler nutzt für den Schwertransport einen MAN TGX 41.680 8×6 als Zugmaschine
- Neben robuster Technik sind Fahrer mit viel Berufserfahrung und Konzentrationsvermögen gefordert
So einen Transport haben selbst die Profis von Kübler Schwertransporte nicht alle Tage. Rund 500 Tonnen (ca. 350 Tonnen U-Boot und ca. 150 Tonnen Tieflader) bewegen sie derzeit durch das Kraichgau im nördlichen Baden-Württemberg. Ihre Fracht: das U-Boot U 17, seit 2010 bei der Deutschen Marine außer Dienst und nun auf dem Weg zum Technikmuseum Sinsheim. Der fast 50 Meter lange Stahlkoloss thront auf einem Plattformwagen mit 30 Achsen, gezogen von einem MAN TGX 41.680 8×6. Kübler Schwertransporte ist ein langjähriger MAN-Kunde. „Wir setzen auf MAN, weil uns die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge überzeugt hat“, sagt Niclas Grimm, Projektmanager bei der Spedition Kübler GmbH. „Für spezielle Transporte wie diesen haben wir einen MAN TGX 41.680 zu einem 8×6 umbauen lassen.“
Am 30. Juni hat sich der Transport auf den Weg gemacht, zuerst vom Technikmuseum Speyer zum Rhein. Dort wurde U17 auf einen Fluss-Ponton verladen, um zuerst über den Rhein nach Mannheim und danach über den Neckar bis zum 9. Juli nach Haßmersheim transportiert zu werden. Von dort aus geht es nun über die Straße zum Zielort Sinsheim, der am 28. Juli erreicht werden soll. Kübler ist für die gesamte Strecke verantwortlich.
Neben der schieren Masse von U17 machen auch seine Abmessungen den Transport zu einem Abenteuer. Sowohl auf dem Wasser als auch während der Fahrt auf der Straße muss es immer wieder um 73 Grad gedreht werden – sonst könnte der Truck mit seiner sperrigen Fracht weder Bahnübergänge über- noch diverse Brücken unterqueren. Möglich macht das eine Drehvorrichtung, die speziell für die letzte Reise von U17 angefertigt wurde. Solche individuellen Lösungen sind für Kübler nichts Neues: Das Unternehmen aus Michelfeld-Erlin ist als Logistikdienstleister weltweit im Bereich Schwergut tätig und dadurch bestens vertraut mit Herausforderungen aller Art. Neben mächtigen Tiefladern und kräftigen Trucks ist vor allem eines bei solchen Aufträgen unverzichtbar: Lkw-Fahrer mit viel Berufserfahrung und einem besonders guten Konzentrationsvermögen.
Frieder Saam ist einer von ihnen. Er sitzt Steuer des MAN TGX 41.680 8×6 und chauffiert U17 in Richtung Sinsheim. „Ich fahre schon seit sehr vielen Jahren Schwertransporte“, berichtet er. „Und es ist trotzdem immer wieder etwas Besonderes, weil kein Auftrag dem anderen gleicht. Außerdem macht es mich auch stolz, derart große Transporte fahren zu können.“ Die Vorbereitungen dafür starten lange, bevor sich die Fracht zum ersten Mal in Bewegung setzt: Mögliche Routen werden erkundet, Absprachen mit Behörden und Polizei getroffen. Jede Tour ist Maßarbeit. Im Falle des U17-Transports begannen die Planungen bereits vor gut fünf Jahren. Insgesamt waren bei Kübler 2-3 Personen daran beteiligt – von Anfang an maßgeblich auch Fahrer Saam.
Sobald sich der Transport einmal auf den Weg gemacht hat, ist höchste Konzentration gefordert. Der gesamte Transport ist ein heikles Unterfangen. Das Team manövriert den 90 Meter langen und 10 Meter hohen Schwertransport nicht nur unter tiefen Brücken hindurch, sondern auch durch engste Straßen des malerischen Kraichgaus. Zu den kniffligsten Momenten gehört das mehrmalige Drehen des Bootes auf dem Ponton. Bisher wurde das Drehen nur an Land durchgeführt. Auf dem Wasser muss die Crew nicht nur das Boot, sondern auch das Ponton im Gleichgewicht halten. Eine besondere Herausforderung ist das Abfahren vom Ponton in Haßmersheim, wenn U17 an Land geht. Auch hier muss der Ponton ständig neu ausbalanciert werden, um die sich verändernde Last auszugleichen.
Auf 30 Achsen in Richtung Technikmuseum
„Einen solchen Transport können wir nur als Team meistern“, sagt Niclas Grimm, Projektleiter bei der Spedition Kübler GmbH. „Da wir schon seit vielen Jahren im Geschäft sind, konnten unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt Erfahrungen mit Herausforderungen aller Art sammeln. Das kommt uns jetzt natürlich zugute – und natürlich sind wir auch äußerst stolz darauf, dass das Technikmuseum Sinsheim uns diese komplexe Aktion anvertraut hat.“